We’re on a boat
Mit dem vierten Einsatz beim Dubai-Recall setzte sich nach unserem Dreh in der Wüste das Wechselspiel Sand-Wasser auf dem Yacht-Set fort. Unser Drehtag begann früh morgens mit dem Transport des Equipments zum Yachthafen.
Dort angekommen, breiteten wir zunächst die gesamte Ausrüstung auf dem Bootssteg aus. Hierbei teilten wir uns den wenigen Platz auf dem Steg mit Bühne und Requisite. Beim Verladen unserer Ausrüstung auf die Yacht mussten wir uns also genau mit den anderen Departments absprechen. Stück für Stück brachten wir so unsere Technik auf das Boot und machten alles einsatzbereit.
Knappes Ding
Wer selbst schon einmal auf See war, weiß: auf einem Boot ist der Platz immer knapp. Bei einer Produktion in dieser Größenordnung mit über 100 Beteiligten galt das natürlich umso mehr. Wie auch bei allen vorherigen Sets mussten auch hier wieder ein Kandidaten-Spielset mit fünf Amira-Kameras und eine Regie eingerichtet werden.
Das Set auf dem Sonnendeck war mit Jurypult, Technik und Kandidaten komplett ausgelastet. Durch den Platzmangel war speziell bei der Positionierung der Kameracrews allergrößte Vorsicht geboten, denn es sollte natürlich nichts und niemand „baden gehen“. Crews und Equipment mussten zusätzlich gesichert werden. Auch für den Dreh bedeutete die Nähe zur Reling eine doppelte Herausforderung, denn die Kameraleute mussten sich sowohl aufs Bild als auch auf ihren eigenen Bewegungsradius konzentrieren.
Regie: antreten auf dem Vergnügungsdeck!
Für die Regie sah es etwas entspannter aus; ein Zwischendeck der Yacht, im Normalbetrieb als Vergnügungsdeck genutzt, wurde kurzerhand zum Regie-Deck umfunktioniert. Für unsere neue, flexible Regietechnik, das gesamte Monitoring und den Ton reichte hier sogar ein Drittel der Fläche des Decks aus.
Von unserem exponierten Platz auf dem Zwischendeck hatten wir zwar eine super Aussicht auf die Skyline von Dubai, jedoch – außer Monitoren und Kopfhörern – weder „Auge“ noch „Ohr“ unmittelbar im Set. Bei einem Technik-Ausfall hätte das eine Problemlösung massiv verzögern können.
Technik-Aufbau „auf Verdacht“
Auf der Yacht würde unsere einzige Stromzufuhr durch die schiffseigene Turbine erfolgen. Diese würde der Kapitän allerdings erst starten können, nachdem das Schiff abgelegt und sich einige hundert Meter vom Ufer entfernt hatte.
Für uns hieß das, dass wir unsere gesamte Kamera-, Ton-, Licht– und Regietechnik zunächst quasi „auf Verdacht“ würden aufbauen und testen müssen, solange wir noch Strom vom Stromnetz des Hafens zur Verfügung hatten.
Leinen los, Dreh ab!
Nach einem reibungslosen Equipment-Testlauf konnten wir endlich ablegen. Jetzt würde sich zeigen, ob die Yacht-Turbine für den DsdS-Aufbau ausreichend Power hergeben konnte. Im Gegensatz zum Netz an Land war der Stromkreislauf auf der Yacht nicht wirklich geerdet. Auf den Stirnen unserer Techniker bildete sich aufgrund dessen zusätzlicher kollektiver Nervositäts-Schweiß.
In dem Moment, als der Kapitän die Generator-Turbine einschaltete und wir die Technik in Betrieb nehmen konnten, verflog die Anspannung aber sofort. Wir wussten: jetzt kann es losgehen.
Crews und Technik: absolut zuverlässig auch auf See
Am Strand, in der City und in der Wüste war alles immer einwandfrei gelaufen. Und auch dieses Mal, auf dem Meer, mit einer autarken Stromzufuhr, funktionierte die Technik mit Kameras, Ton, Regie, Licht und Zubehör ein weiteres Mal perfekt. Die Crews leisteten auch unter diesen Bedingungen von Drehbeginn bis -Ende einen Wahnsinnsjob.
Dreh-Ende = Rückbau-Start
Nachdem der Dreh durchgezogen war und wir wieder angelegt hatten, standen wie immer noch die obligatorischen Punkte auf dem Plan: Technik-Wartung, Rückbau, Abtransport. Unser Team schaffte die gereinigte und gewartete Ausrüstung zu den LKWs, die in Hafennähe geparkt waren. Nach einem langen Tag auf See freuten sich alle auf das finale Set, das den krönenden Abschluss unserer DsdS-Reise bilden sollte.
Dazu lest Ihr hier nächste Woche mehr. Bis dann!