Vor dem Dreh: Erfahrung ist alles.
Mit dem Recall in Dubai geht die Zusammenarbeit zwischen „Deutschland sucht den Superstar“ und 24 25 bereits in ihr dreizehntes Jahr. Und wie bei jeder Produktion gilt auch hier: die Planung vor dem Dreh macht den Unterschied am Set.
Recall, das heißt: eine Menge Ausrüstung, die einen sehr weiten Weg zurücklegen muss. Ob Malediven, Kuba, Thailand, oder jetzt Dubai: der Transport von mehr als 1,5 Tonnen Kamera-, Regie-, Ton- und Lichtequipment bedeutet einen enormen logistischen Aufwand. Hinzu kommen die Zollabfertigung für die Technik und die Organisation der Reisedokumente für unser Team. Beides erfordert einen ständigen Abgleich mit den Ansprechpartnern in den verschiedenen Zielländern. Ob bei der Zusammenstellung von Technik und Dokumenten, der Verständigung mit den Behörden und nicht zuletzt dem gründlichen Equipmentcheck: viel Geduld, gute Kommunikation und ein Höchstmaß an Erfahrung in der Vorbereitung sind hier das A und O.
Schaut man sich die Namen der exotischen Locations an, dann wird klar, Recall, das bedeutet vor allem auch: außergewöhnliche Produktionsbedingungen. Die über die Jahre gewachsene Erfahrung zeigt: durch Vorbesichtigungen, Koordination und Planung kann man sich auf vieles vorbereiten. Doch unterm Strich zeigt sich erst vor Ort, wie die Verhältnisse tatsächlich sind. Jedes Land und jedes neue Set bringen ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich. Hitze, Nässe oder Luftfeuchtigkeit drohen, das Equipment zu beschädigen und die Produktion zu gefährden. Deswegen muss man unbedingt vor, während und nach jedem Dreh entsprechende Schutzmaßnahmen treffen.
Der erste Drehtag: ankommen, auspacken, Gas geben.
Der erste Drehtag in Dubai verlief naturgemäß turbulent, was wir aber mittlerweile kennen: nach dem Cargo-Transport bekommt man sein Equipment zum ersten Mal wieder in die Hand. Schon während des Set-Aufbaus muss man alles genau checken und sich vergewissern, dass die Technik funktioniert und zu 100% einsatzfähig ist.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt machte sich die Genauigkeit bei der Vorbereitung bezahlt, denn innerhalb von 4 Stunden musste der komplette Aufbau stehen und die gesamte Technik drehbereit sein. Bei diesem eng getakteten Ablauf sparte jeder vorher durchgeführte Equipmentcheck wertvolle Zeit.
Das Equipment im „Sandsturm“
Stichwort Wetterverhältnisse: in Dubai hießen die Hauptgegner Sand und Wind. Für einen technisch diffizilen Aufbau dieser Größenordnung stellten sie ein ernstzunehmendes Risiko dar. Schon nach kurzer Zeit hatte sich in den Kisten und Cases eine mehrere Zentimeter hohe Sandschicht abgelagert. Das hieß: alle Deckel schließen und nur öffnen wenn unbedingt notwendig.
Angesichts von soviel Sand war unser Team sich aber schnell einig: da muss man halt einfach noch eine Schippe drauflegen.
Durchziehen, Equipment klar machen, Set hochrocken. Gesagt, getan.
Zum ersten Mal haben wir dieses Jahr unsere neue Regietechnik eingesetzt. Die Bilder vom Kandidaten-Set lieferten 5 Amira-Kameras von Arri mit Canon Zoomremotes und Schärfezieheinrichtungen sowie Kompendien von Chrosziel. Für Sendeton-Recording und Kandidaten-Beschallung kamen zwei Yamaha QL1-Konsolen zum Einsatz. Auch beim diesjährigen Recall verwendeten wir die bewährten Sennheiser EM 3732 mit SK 5212 Taschensendern und SKM 5200 Handsendern.
Besteht die Technik den ersten Härtetest?
Trotz penibler Vorbereitung stellen neue Technik-Komponenten immer auch unbekannte Variablen dar, zumal bei den beschriebenen Verhältnissen. Für die Mechanik der Kameras, Objektive und Kompendien gab es hier ebenso keine vergleichbaren Erfahrungswerte. Tontechnisch war am ersten Set der starke Wind sowohl für die Mikrofonierung als auch für die Beschallung schwierig. Die Lösung war, die die Monitor-Lautsprecher möglichst nah an die Akteure zu bringen.
Das Team war motiviert wie immer, aber wie würde sich unser Setup unter diesen extremen Bedingungen verhalten? Die Anspannung war umso größer, weil es auf den Startschuss für eine logistisch sehr komplexe Recall-Reihe zuging.
Alles läuft einwandfrei.
Alles funktionierte perfekt, sowohl bei den Proben als auch am Drehtag. Die neue Regietechnik lief absolut zuverlässig. Auch die Kameras mitsamt allem Zubehör bestanden den „Sandstrahl-Härtetest“. Reflektionen auf dem Wasser durch die tiefer wandernde Sonne konnte durch Filter und Abblenden entgegengewirkt werden. Die Sennheiser Drahtlosanlagen und die Yamaha Konsolen trotzten erneut den widrigen Umständen.
Nach dem Dreh ist vor dem Dreh.
Nach dem Aufbau und dem erfolgreichen ersten Drehtag war das Team erleichtert, dass alles so reibungslos gelaufen war. Trotzdem gilt: nach dem Dreh ist vor dem Dreh. Das komplette Set, sowohl Equipment als auch Bühne, musste also noch am gleichen Abend abgebaut werden, das bedeutet ein Gesamtgewicht von ca. 5 Tonnen. Gleichzeitig musste das Equipment an Ort und Stelle gereinigt und für die nächste Aufzeichnung vorbereitet und verpackt werden.
Über Aufbau und Dreh des zweiten Sets erfahrt Ihr hier nächste Woche mehr. Bis dahin!
Toller Artikel, gefaellt mir gut. Ich habe diesen auf FB geteilt und einige Likes dafuer bekommen. Weiter so!